11.01.2021

Neue Technik erweist sich als Segen

Das Evangelische Allianzhaus Bad Blankenburg blickt auf finanzielle Verluste zurück, aber mutig nach vorn

2020 war auch für das Evangelische Allianzhaus Bad Blankenburg eine Herausforderung. Ideen aus der Vergangenheit erwiesen sich dabei im Nachhinein als Glücksgriff und das ist vielleicht ein Grund mehr optimistisch und vertrauensvoll in das Jahr 2021 zu starten.

Hausleiterin Gabriele Fischer-Schlüter versucht bei allen gesellschaftlichen und finanziellen Ausfällen auch die positiven Aspekte dieser Zeit zu beleuchten. „Die digitale Weiterentwicklung in unserem Haus kam uns in dem Jahr sehr zugute“, sagt die Hausleiterin und erklärt, dass durch die moderne Tagungstechnik die Allianzkonferenz in einem „Hybridformat“ stattfinden konnte. „Wir waren einen Schritt voraus.“ Um die 2000 Gäste sind jedes Jahr allein wegen der Allianzkonferenz Gäste in Bad Blankenburg. Aufgrund der Beschränkungen und der Eingrenzung der Personenzahl auf gerade einmal 300 Menschen wurde die Technik schließlich zum Segen. „Wir hatten online sehr gute Zugriffszahlen auf die Livestreams.“ So konnten trotz der Einschränkungen viele Menschen erreicht werden.

Die Zeit, in der keine Gäste empfangen und keine Tagungen stattfinden durften, brachten viel Zeit hervor für Aufgaben, die im regulären Betrieb auf der Strecke bleiben. Vier Monate lang waren die Mitarbeiter in Kurzarbeit, die Leiterin selbst arbeitete normal weiter. Hygienekonzepte für den eingeschränkten Betrieb mussten unter anderem erstellt werden. Die wichtigste Veranstaltung, die Allianzkonferenz, musste irgendwie stattfinden können. Strukturelle Angelegenheiten sind in dieser Zeit aufgearbeitet und das Qualitätsmanagement angepasst worden.

Das Wort Dankbarkeit fällt oft. Dankbar ist Gabriele Fischer-Schlüter dafür, dass durch die mediale Ausstattung die Allianzkonferenz für alle zugänglich war. Dankbar ist sie auch dafür, dass bisher weder Mitarbeiter, noch Gäste, positiv auf Corona getestet wurden. Dankbar ist sie für das Engagement, dass ihr begegnet.

An Umsatz seien 2020 durch 10.000 stornierte Übernachtungen und abgesagte Tagungen weit über 600.000 Euro verloren gegangen, das entspreche deutlich mehr als 50 bis 60 Prozent des Jahresumsatzes, wie sie sagt. Obwohl gemeinnützige Unternehmen schwerer an Förderungen herankommen, klingt sie zuversichtlich. „Wenn nicht wir als bekennende Christen, die Hoffnung im Glauben haben, von Hoffnung und Zuversicht getragen sind, wer dann?“, kommentiert sie.

Und nun? „Abwarten.“ Immer in der letzten Juliwoche findet die Allianzkonferenz statt. Entscheidungen, wie die Konferenz durchgeführt werden kann, werden getroffen, wenn die Zeit reif ist. Die Zeit bis dahin soll auch weiterhin so sinnvoll wie möglich genutzt werden.

Sinnvoll waren zum Beispiel fünf Benefizkonzerte, die im Sommer in der großen, historischen Allianzhalle unter Hygienebedingungen durchgeführt wurden. Mit Klassik bis hin zu christlichen Popsongs habe die 1906 errichtete Halle so ihre Renaissance erlebt. „Und damit wurde noch Menschen in Not geholfen“, sagt Gabriele Fischer-Schlüter.

OTZ: Neue Technik erweist sich als Segen | Saalfeld | Ostthüringer Zeitung (otz.de)